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"Speiende Kinder passen gut
in die Landschaft"
Waldemar Jan Erdtmann
gewann Ausschreibung
Wesseling (br) - Im Wohngebiet an der Aachener Straße wurde
ein neuer Brunnen, der von dem Frechener Künstler Waldemar Jan
Erdtmann entworfen wurde, der Öffentlichkeit vorgestellt. Zufriedenheit
herrschte bei der Spitze des Wesselinger Rates und der Verwaltung
bei der Übergabe im Wesselinger Bast-Bau Wohngebiet: Übereinstimmend
stellten die Redner fest, dass der neue Brunnen gut in das Wohngebiet
passe. (...) |
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Seinen Ursprung hat der Brunnen
in einer Spende der Firma Bast-Bau zur Förderung der Kunst in
Weseling.
Emil Bast äußerte damals den Wunsch, dass die Spende zur
Gestaltung der Großen Sitzungssaales und für eine Brunnenplastik
in Wesselinger Baugebietes seiner Firma verwendet werden sollte. Für
den Sitzungssaal wurde ein Wandteppich gekauft. Für die Gestaltung
der nun vorgestellten Brunnenplastik schrieb die Stadt einen Wettbewerb
aus. An ihm nahmen zwölf Künstler teil. Waldemar Jan Erdtmann
gewann den Wettbewerb und wurde im April 1986 mit der Realisierung
des Brunnens beauftragt. Die Kosten beliefen sich auf 51.000 Mark.
Der Brunnen besteht aus einer 2,50 Meter hohen Bronzesäule. Auf
ihr sind wasserspeiende Kindergesichter zu erkennen. Ein weiterer
Wasserstrahl fließt von der Spitze der Bronzesäule nach
unten, er teilt sich über den Gesichtern, bevor er in einer Wassersammelstelle
aufgefangen wird." (Kölner Stadtanzeiger 1986)
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Feierliche Weihe der heiligen Katharina vor der Hauptpforte des Krankenhauses
(Originalbild, Stadtblatt Frechen 1982) |
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Heilige Katharina
von Alexandrien
Nicht weit vom Eingang des Frechener Krankenhauses entfernt breitet
die Heilige Katharina von Alexandrien ihren Mantel aus. "Das
mit den Flügeln war der schwierigste Teil der Auftragsarbeit.
Selbst eine renommierte Gießerei, mit der ich sonst gut zusammenarbeite,
hat bei den Flügeln der Katharina das Handtuch geworfen - das
konnten die dort nicht hinbekommen", erzählt Erdtmann von
der Umsetzung seiner Intention der Heiligen. Eine andere bekannte
Gießerei in Kevelar war bereit, es zu versuchen - der Bronzeguss
gelang. |
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"Das sind dort sehr erfahrene
Leute. Die haben zum Festsetzen der Form einen kleineren, engeren
Kasten mit
weniger Sand benutzt. So konnten die rotglühende Masse der Flügel
trotz des großen Gewichts nicht verrutschen", weiß der Künstler zu berichten. Von der
Katharina spricht Erdtmann mit besonderem Respekt.
Nicht nur, weil es sich bei der Bronzestatue um das Abbild einer Heiligen
handelt, sondern auch, wie er sagt, da es
sich bei diesem Kunstwerk um ein ganz besonderes handelt:
"Ich hätte beinahe bei der Realisierung aufgegeben. Die
Tonform so fixieren, dass die Flügel später wirklich
schweben, war enorm kompliziert. Dabei hatte ich hart wie bei kaum
einem anderen Werk an der Gestaltung
und am Konzept gearbeitet..., und welche Gesichtszüge sollte
ich der Heiligen geben? Katharina in die
Gegenwart transportieren, mit dem Zeitgeist konfrontieren? Das erschien
mir damals unmöglich."
Einer Ausschreibung der katholischen Kirche folgend,
reichte Erdtmann seinen Entwurf der Heiligen ein. Wie er
damals glaubte, mit nur geringen Chancen, denn das Stiftungsgeld kam
von einer parteipolitisch orientierten
Organisation. Da man die Werke anonym vorstellte,
waren ein paar der Juroren wohl der Meinung, dass ihr bevorzugter
Künstler den Entwurf eingereicht hätte.
Als allen klar wurde, dass es Erdtmanns Modell war, das
man ausgewählt hatte, gab es einen kleinen Skandal.
Jedenfalls wollte die Jury erneut beraten. "Da gab es zwei Künstler
mit dem gewünschten Parteibuch - und mich. Dass ich letztlich
den Auftrag erhielt, ist eher ein Zufall und dem Gerechtigkeitssinn
des Krankenhausdirektors
zu verdanken. Der ist ein praktiziernder Christ und
Ungerechtigkeit wollte er nicht dulden. Allerdings hat er kurze Zeit
später dafür bezahlt; seine Amtszeit wurde
nicht verlängert." Letztlich fand 1982 die feierliche Einsegnung
des Kunstwerks statt. "Da musste ich die ganze
Zeit neben dem Bischof sitzen, das war nicht einfach. Ich suchte den
ganzen Tag nach geeigneten Gesprächsthemen, was mir offensichtlich nicht gelang. Die Antwort auf meine
Konversationsversuche lautete immer nur
jaja...jaja, wobei ich mich doch gerne mit einem Fachmann über
die Heilige unterhalten hätte... ."
Und letztlich doch Erfolg: "Die Darstellung der Schutzpatronin
ist in ganz besonderer Weise gelungen", hatte
der Festredner, Pfarrer Knopp, bei der Enthüllung der Statue
gesagt. |
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